Abend der Hoffnung am 12. September in St. Raphael in Garbsen
Am Freitag, 12. September 2025, war es so weit!
Das Planungsteam für den „Hoffnungsabend“ hatte für diesen Abend die Hl. Pforte St. Raphael geöffnet. Aus Anlaß des Hl. Jahres 2025 mit dem Motto „Pilger der Hoffnung" waren dazu die ganze Gemeinde, vor allem auch die Firmlinge eingeladen, durch diese Pforte zu gehen.
Nach einer Pilgermesse gab es Mitmachaktionen zum Thema Hoffnung, dann folgte eine kleine Pilgerprozession rund um die Kirche und durch die Pilgertür. Die Tür war - ähnlich wie bei den Pilgerpforten in Rom - nur für diesen Tag geöffnet und versehen mit einer Türschwelle zum achtsamen Durchschreiten. Wer wollte, konnte dabei ein Metallkreuz des Kunstschmiedemeisters Arno Hey berühren. Nach der Prozession durch die Pforte waren alle eingeladen zum Essen und zum Gespräch im Pfarrheim.
Die Hoffnungswünsche von Schülern der 7. und 9. Klasse waren an den Wänden der Kirche aufgereiht. In der Kirche gab es nach der Hl. Messe Stationen zur aktiven und passiven Teilnahme. Man hatte die Möglichkeit zum Beichtgespräch, an einem Tisch konnten Hoffnungskerzen gestaltet werden, eine Gruppe hatte sich gefunden zum Gespräch über Hoffnungstexte aus der Bibel. Wer wollte konnte einen Brief schreiben, eine Fürbitte formulieren und am Schluss im Fürbittgebet vor Gott tragen.
Vor allem bei den anwesenden Firmlingen fanden die Zeitzeugenberichte von Krieg, Unterdrückung und dem ärmlichen Leben nach Kriegsende großes Interesse. Es waren lebhafte Schilderungen von der Nazidiktatur gegenüber Deutschen und zum Kriegende Vertreibung aus Schlesien, von Bombennächten in Kellerbunkern und dem Beten des Rosenkranzes, von Zeiten der Armut, des Hungers und der Wohnungsnot nach dem Kriege und den Hoffnungen verbunden mit dem Neuanfang und dem Wiederaufbau, der Unterdrückung im DDR-Regime und der Flucht nach Westdeutschland.
Alle Zeitzeugen berichteten, dass ihnen Halt und Zuversicht vor allem der Zusammenhalt mit ihren Angehörigen gab. Der Neuanfang gelang auch deshalb, weil in den Nachkriegsjahren die in Garbsen und Berenbostel kleine und durch Vertriebene und Flüchtlinge anwachsende katholische Gemeinde Unterstützung und Hoffnung gab.
Eindringlich war der Appell:
Uns geht es heute so gut wie nie zuvor! Seien wir dankbar dafür!
Wir haben im Vergleich zu früher ein gutes Leben in Frieden und in aller Freiheit.
Das sollten wir bei allen Schwierigkeiten und berechtigter Kritik an der Politik, am Sozialwesen und unserer Gesellschaft nicht vergessen!
Das Vorbereitungsteam:
Claudia Diering, Josefa Günther, Daniele Miraglia, Bernhard Mock, Elisabeth Patzal, Melanie Pilarski
Text und Bilder: Bernhard Mock
Wir stehen vor der Türschwelle der Pilgertür in die Kirche - zögerlich und doch voller Erwartung.
Herr, Du bist uns vorausgegangen - wenn wir stolpern, fange Du uns wieder auf.
Wir gehen vom Licht des Tages in das Dunkel der Kirche und tragen mit uns die Angst vor Krieg,
die Sorge um den Frieden unter uns und in der ganzen Welt.
Wir beklagen unsere Ohnmacht, wenn es um Gerechtigkeit und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen geht.
Herr, wir wissen nicht, was uns noch alles erwartet! Schenke Du uns Hoffnung auf unserem Lebensweg.
Beim Hineingehen betrachten wir Dich am Kreuz und sehen in Deinem Leiden auch die Not und das Leid vieler Menschen.
Beim Berühren Deiner Wundmale begreifen wir Deinen Auftrag der Nächstenliebe.
Auch wenn wir es manchmal nicht bemerken:
In allem bist Du uns Menschen nahe, jetzt, jeden Tag und am Ende unserer irdischen Pilgerreise.
Amen.